Start der Herbstpflanzung!
Vor nun gut drei Monaten habe ich meinen letzten Blogeintrag geschrieben; wie euphorisch ich mich über den Frühsommer gefreut habe in seiner üppigen Blütenpracht der Rosen und ihrer Begleiter. Nun liegt der Sommer bereits hinter uns und was für ein Sommer. Alle Sonnenhungrigen sind mehr als auf ihre Kosten gekommen, doch dem Gärtner blutet das Herz: keiner, der nicht Verluste von Pflanzen zu beklagen hat, aufgrund der anhaltenden Trockenheit. Ganz besonders den Norden Deutschlands hat dies betroffen bis nach Bayern hinein. Nur die Gebiete am Alpenrand blieben verschont. Die Hoffnung auf einen regenreichen Herbst, der mehr als nötig ist, bleibt, auch wenn es derzeit noch nicht danach aussieht. Aufgrund der Trockenheit ist man leider auch noch eingeschränkt bzgl. der Neupflanzung von Gehölzen und Stauden. Dadurch, dass der Boden noch bis in tiefere Schichten hinein kein Wasser gespeichert hat, ist zu empfehlen, lieber noch zu warten, bevor man die Lücken in den Beeten neu befüllt. Sobald es länger anhaltenden Regen gegeben hat, ist allerdings die Pflanzsaison wieder eröffnet. Insbesondere Gehölze bevorzugen eine Herbstpflanzung, die in unseren Breiten mittlerweile bis Ende November oder gar bis in den Dezember reicht. Voraussetzung ist, dass der Boden noch nicht gefroren ist. Dies gilt auch für die anstehende Frühjahrszwiebelpflanzung. Dabei sollte stets bedacht werden: Es können nie zu viele Zwiebeln sein, man rechnet mindestens ca. 30-40 Zwiebelblüher pro Quadratmeter. Stecken Sie die Zwiebeln und Knollen ca. doppelt so tief wie diese hoch sind, v.a. Tulpen sollten ausreichend tief gepflanzt werden, da diese sonst ihre ganze Energie darin stecken, sich tiefer in die Erde zu graben. Zudem machen Sie nicht den Fehler, diese in Reih und Glied mit Etiketten versehen zu setzen. Das wirkt sehr unnatürlich. Werfen Sie stattdessen die Zwiebeln und Knollen bunt gemischt auf die Beetfläche und pflanzen Sie sie dort, wo sie hingefallen sind - das ergibt ein ungezwungenes Bild. Auch Stauden können nun wieder gepflanzt werden, ganze Beete um- oder neu gestaltet werden. Sinnvoll ist es, sich erst einmal eine Pflanzenliste zusammenzustellen, die abgestimmt auf die Standortbedingungen ist. Dadurch ersparen Sie sich unliebsame Überraschungen. Wenn möglich sollten Sie sich auch an eine Staudengärtnerei wenden, hier bekommen Sie eine fachmännische Beratung und die Auswahl an Stauden ist in der Regel sehr groß und die Qualität stimmt. Eine kleine Anregung für die Herbstpflanzung: Eine schattige Gartenecke bepflanzen. Hier geht es mehr um Blattfarben und Blattstrukturen als um die große Blütenfülle, aber genau darin liegt der Reiz solcher Pflanzungen. Wie wäre es mit dem üppigen Laub verschiedener Funkien mit bläulich bereiften, grünen, gelben oder weiß gerandeten Blättern neben Schattengräsern wie der Japan-Segge (Carex morrowii "Variegata") und rotlaubigen Heuchera-Hybriden. Hier gibt es eine unendliche Gestaltungsvielfalt, kleine Anregungen finden sich in der Bildergalerie. Dann will ich mal hoffen, dass uns demnächst eine ausgiebige Regenfront überquert, damit die Pflanzsaison endlich starten kann!